das Gesetz der 10 Gebote

Das Gesetz der 10 Gebote im reformierten Gottesdienst – Gesetzlichkeit oder Christozentrik?

Die 10 Gebote lesen (bzw. Teile der Bergpredigt oder das Doppelgebot aus Matthäus 22,37-40) sind wesentlicher Bestandteil unserer Gottesdienste.
Davor stellen wir den Nutzen des Gesetzes dar. Anschließend bekennen wir still unserem Herrn Mängel und Übertretungen.

Der Nutzen der Gebote:

1. In den Geboten zeigt sich Gottes Anspruch

In den 10 Geboten zeigt sich Gottes Anspruch sowohl als Schöpfer wie auch als Erlöser. Sie widerspiegeln Herrlichkeit, Heiligkeit und Standard Gottes. – Zugleich sehen wir (wie im Spiegel) unsere Mängel und unser Unvermögen, die von Gott geforderte Güte zu bringen. Die äußersten Grenzen werden vielleicht eingehalten. Wir verletzen aber, vergiften das Klima und fördern andere nicht so, wie wir es selbst gerne hätten. Das sind Verbrechen (Matthäus 5,22f, Matthäus 15,19f), die in der Mördergrube unseres Herzens entstehen.

So nutzen uns die Gebote,
(a) zur Erkenntnis Gottes und
(b) zur Selbsterkenntnis (Römer 3,20).

Wenn wir die Gebote so gebrauchen, sehen wir sowohl Gottes Güte, als auch unser blankes Elend. Wir erkennen, dass wir Hilfe/Erlösung nötig haben.

2. Die Gebote als Erzieher zu Christus hin

Die Gebote sind Pädagoge/Zuchtmeister auf Christus hin (Galater 3,24). Schon am Sinai trieben sie Israel zur Stiftshütte, die ein „Schatten des Erlösers“ war. – Es muss jemand sein, der unsere Schulden gegenüber Gott bezahlt und auch das Gute an unserer Stelle erfüllt hat. – Die Gebote treiben uns nicht weg von Gott, sondern in seine Arme, zu unserem Herrn Jesus Christus. Sie verdrängen unsere Sünden nicht, sie decken sie auf (Hebräer 4,12) und weisen auf den Erlöser. Das ist ihr Heil bringender Nutzen.

3. Die Gebote zeigen uns, was wir tun sollen

Als nächstes zeigen uns die Gebote, was wir tun sollen. – Sie bewahren ja grundlegend auch die öffentliche Ordnung und sind Basis der staatlichen Gesetze (Römer 2,15, Römer 13). – Obwohl Jesus Christus sie für seine Gemeinde erfüllt hat und wir sie nie ganz schaffen, sind sie Gottes Wille für die Wiedergeborenen und das, was er für sie vorbereitet hat (Epheser 2,10). Wenn wir danach handeln, rettet uns das nicht, sondern als Gerettete ehren wir Gott und lieben den Nächsten (Matthäus 22,37f).

Alle 10 Gebote vom Sinai werden im Neuen Testament als Anweisung für die Gemeinde wiederholt.

Lesen der Gebote (mit kurzer Anwendung):

  1. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich erlöst hat. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben
  2. Du sollst dir kein Gottesbild machen und es verehren
  3. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen
  4. Du sollst den Tag des Herrn heiligen, der 7. Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht
  5. Du sollst Vater und Mutter ehren
  6. Du sollst nicht töten
  7. Du sollst nicht ehebrechen
  8. Du sollst nicht stehlen
  9. Du sollst nicht lügen
  10. Du sollst nicht begehren – was dein Nächster hat

Dann bekennen wir still dem Herrn unsere Sünden im Vertrauen, dass er uns von aller (aktuellen) Schuld reinigt (1. Johannes 1.9).
Der Pfarrer/Presbyter dankt anschließend für die Vergebung und bittet um Segen für den Gottesdienst.

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